Am vergangenen Montag trafen sich die Atemschutzgeräteträger der Gemeindefeuerwehr Scheeßel und der Gefahrgutzug des Landkreis Rotenburg am Feuerwehrhaus in Scheeßel. Ausbildungsthema des Abends war „Dekontamination“.

Bereits bei einem Brand werden mit den Brandgasen und der Asche viele Schadstoffe frei, die sich in der persönlichen Schutzbekleidung festsetzen, was nach einem Atemschutzeinsatz eine Dekontamination notwendig macht. Da die Kontaminationen (Brandgase) nicht direkt oder einfach nachgewiesen werden können, muss meist unspezifisch dekontaminiert werden.

Dekontaminationen von ernsthaften chemischen, biologischen oder radioaktiven Belastungen, etwa bei einem Gefahrgutunfall, müssen spezifisch erfolgen. Es muss also sowohl qualitativ als auch quantitativ die Belastung bekannt sein, um eine Aussage über den Grad der Dekontamination treffen zu können.

Wichtig ist bei jeder Art der Dekontamination der Selbstschutz, um eine Gefährdung der die Dekontamination durchführenden Personen sowie weitere Kontaminationen der Umwelt zu verhindern. Dies bedeutet, dass zusammen mit den Verunreinigungen die zur Dekontamination verwendeten Mittel und die persönlichen Schutzausrüstungen, wie Waschwasser, Bürsten, Filter, Handschuhe, Kleidung gesammelt und fachgerecht entsorgt werden müssen.

Kann der zu dekontaminierende Gegenstand bewegt werden, kann die Dekontamination an speziellen Dekontaminationsplätzen stattfinden. Diese können mit einfachen Mitteln provisorisch oder mit spezieller Ausrüstung professionell ausgeführt werden. Beiden gemeinsam ist aber die Organisation eines solchen Platzes, auf dem es eine verunreinigte und eine reine Zone gibt (Schwarz- und Weißbereich).

Was versteht man unter „Dekontamination“?

Unter Dekontamination, Abkürzung: Dekon, versteht man das Entfernen von gefährlichen Verunreinigungen (Kontaminationen), bei Personen, Objekten oder Flächen. Die Gefährdungen können dabei chemischer, biologischer oder radioaktiver Natur sein (ABC-Schutz).

Wichtig bei jeder Art der Dekontamination ist der Selbstschutz, um eine Gefährdung der die Dekontamination durchführenden Personen sowie weitere Kontaminationen der Umwelt zu verhindern. Dies bedeutet auch, dass die zur Dekontamination verwendeten Mittel gesammelt und fachgerecht entsorgt werden müssen.

DEKON-STUFEN

Personen werden in einem dreistufigen Prozess dekontaminiert:

  • Reinigung (Dusche)
  • Entfernung der Kleidung
  • Neueinkleidung

Nach der deutschen FwDV 500, Einheiten im ABC-Einsatz wird die Dekontamination in 4 Stufen eingeteilt.

Not-Dekon:

Die Not-Dekon kann von fast jeder Feuerwehr gestellt werden. Diese Dekonstufe sollte errichtet werden, sobald ein Einsatz in Verbindung mit ABC-Gefahren durchgeführt oder absehbar wird. In der Regel reicht eine Wasserversorgung in Form eines (Hohl-)-Strahlrohr sowie ein mit Folien ausgelegter Platz aus, um diese Stufe in Betrieb zu nehmen. Wichtig ist aber auch hier, dass eine strikte Trennung von Schwarz- und Weißbereich durchgeführt wird, um eine Kontaminationsverschleppung zu verhindern. Sobald vorhanden, sollte auf eine höhere Dekonstufe zurückgegriffen werden.

Dekon-Stufe I:

Die Dekon-Stufe I bedeutet die strikte Einhaltung einer Einsatzstellenhygiene. Beispielsweise muss auf Nahrungsaufnahme sowie auf den Genuss von Tabakwaren im Einsatzstellenbereich verzichtet werden. Dekon-Stufe I gilt für jeden Feuerwehreinsatz.

Dekon-Stufe II:

Diese Dekonstufe ist die Standard-Dekontamination beim Einsatz unter Sonderausrüstung (CSA, Kontaminationsschutzanzug). Gestellt wird die Ausrüstung in aller Regel von speziellen Gefahrstoffzügen.

Dekon-Stufe III:

Die höchste Dekonstufe wird eingerichtet, wenn eine größere Anzahl von Personen zu Dekontaminieren oder die Verschmutzung nicht mehr mit der Stufe II unter Kontrolle zu bekommen ist. Beispielsweise ist auf dem Fahrzeug Dekon-P ein kompletter Dekontaminationsplatz für Stufe III verlastet.

Neben den normalen Tätigkeiten der Feuerwehr wie Bergen, Löschen, Retten und Schützen übernimmt der Gefahrgutzug des Landkreis Rotenburg/Wümme zusammen mit der eingesetzten Ortsfeuerwehr, die Aufgabe der „Dekontamination“!

Die Hauptaufgabe befasst sich mit der Dekontamination von Personen, kurz Dekon-P. Bei solch einem Einsatz säubern wir die CSA-Träger bzw. Personen welche sich in kontaminierten Bereichen aufgehalten haben und eventuell mit Gefahrenstoffe in Verbindung gekommen sind. Als CSA-Träger bezeichnet man die Einsatzkräfte des Gefahrgutzuges welche in Chemikalienschutzanzügen im kontaminierten Bereich arbeiten.

  • IMG-20190709-WA0000
  • IMG-20190709-WA0001
  • IMG-20190709-WA0002
  • IMG-20190709-WA0003
  • IMG-20190709-WA0004

 

Nach oben