Am Montagnachmittag durfte Ortsbrandmeister Tobias Klindworth 50 Schutzmasken von Angela Brinkmann, Mitstreiterin in der Scheeßeler Facebook-Gruppe „Scheeßel hilft“, für seine Einsatzkräfte in Empfang nehmen.

Zu diesem Übergabetermin haben sich auch einige Näherinnen dazugesellt, mittlerweile darf Brinkmann 10 Näherinnen in ihrem Team willkommen heißen. 500 Schutzmasken haben sie bereits genäht und ausschließlich an Institutionen wie Pflegeheime, Arztpraxen, Physiopraxen, die Diakoniestation Scheeßel und nun auch an die Freiwillige Feuerwehr Scheeßel ausgeben können.  Für die Masken selbst, für die alte Tischdecken ebenso einen neuen Verwendungszweck finden wie Blümchenmuster, braucht sie mittlerweile nur noch circa 45 Minuten pro Stück inklusive Zuschneiden, „am zeitaufwändigsten sind die Falten“. Mangelware ist momentan das Schrägband, man benötigt rund 2,50 Meter Schrägband pro Maske, Großhändler und Online Händler haben Liederzeiten für Mitte Mai vorgegeben, wer noch irgendwo Schrägband in seinem Nähkasten versteckt hat, darf sich gerne mit Angela Brinkmann in Verbindung setzten oder einfach eine Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! senden. Die Schutzmasken stehen jetzt vor der Umkleidekabine im Feuerwehrhaus Scheeßel für alle Einsatzkräfte bereit und werden im Einsatzfalle an jeden eintreffenden Kameraden oder Kameradin verteilt, danach gehen sie in den persönlichen Besitz über und sollen im persönlichen Spind im Feuerwehrhaus gelagert werden. Klindworth stellt klar, dass die Behelfsmasken nur bedingt vor dem Coronavirus schützen: „Es handelt sich nicht um Masken nach der FFP-Norm, sie bieten also keinen umfassenden Schutz!“. Sie sollen möglichst schon auf der Anfahrt zum Einsatzort im Feuerwehrfahrzeug getragen werden, da man im Fahrzeug nicht den geforderten Mindestabstand einhalten kann. Kommt es bei einem Einsatz zur Unterstützung des Rettungsdiensts zur Tragehilfe werden die Masken der eingesetzten Kräfte gegen FFP-Masken vor Ort ausgetauscht und besondere Schutzkleidung übergezogen. Ortsbrandmeister Tobias Klindworth bedankt sich bei allen Näherinnen für ihre Arbeit und  für die Spende und hofft dass alle gesund bleiben.

Mund-Nase-Masken – ja oder nein?

Selbst genähte Masken entsprechen nicht dem medizinischen FFP2- oder 3-Standard und dürfen daher aus rechtlichen Gründen nicht als Behelfsmasken bezeichnet werden. Ihre Effizienz wird von Experten kontrovers diskutiert. Als Vorteil wird das Vermeiden des häufigen Griffs an Mund und Nase und damit einer Schmierinfektion angeführt. Unstrittig ist, dass die Masken eher die Umwelt vor der Übertragung einer eigenen, möglicherweise nicht erkannten Erkrankung durch Tröpfcheninfektion schützen. Gegner nennen vor allem die scheinbare Sicherheit, die den Trägern vermittelt werde und unter Umständen zur Nichteinhaltung des Mindestabstands führe.

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