Von Mittwochabend bis zum Samstagmorgen wurde die Gemeindefeuerwehr Scheeßel wegen der beiden Sturmtiefs „Ylenia“ und „Zeynep“ gefordert.
Seit 2016 hat der Stab der Feuerwehren im Landkreis Rotenburg ein Unwetterkonzept ins Leben gerufen.

Das heißt wenn sich eine größere Unwetterlage anmeldet werden in den verschiedenen Kommunen von den Feuerwehren sogenannte „Meldeköpfe“ besetzt. Diese Meldeköpfe übernehmen örtlich die Einsatzleitung der anfallenden Unwettereinsätze. Hintergrund hierzu ist das die Rettungsleitstelle in Zeven damit entlastet wird, für Notrufeingänge Rettungsdienst oder andere größere Schadenslagen.
In der Gemeindefeuerwehr Scheeßel wird das Feuerwehrhaus zusätzlich noch mit ausreichend Einsatzkräften besetzt und die Einsätze werden ausschließlich vom Feuerwehrhaus in Scheeßel für das Gemeindegebiet abgearbeitet. Hierbei geht es darum das man mit einem Minimum an Personal die Einsätze abarbeitet und nicht gleich für jeden Baum nachts die Sirene heulen lassen muss und 25-30 Mann zum Einsatz fahren.
In Scheeßel erhält die Feuerwehr noch zusätzlich Unterstützung von Gemeindemitarbeitern des Bauhofs samt technischem Gerät.
So ging der Meldekopf Scheeßel am Mittwochabend um 21.00 Uhr in Betrieb, um die Unwettereinsätze für das Sturmtief „Ylenia“ zu koordinieren. Insgesamt gingen bis Donnerstagnachmittag zwölf Alarmierungen im Meldekopf ein. Überwiegend waren es umgestürzte Bäume die Straßen und Radwege blockierten. Am Donnerstagvormittag lag ein großes Trampolin auf einem Radweg welches über einen 180 cm hohen Zaun geflogen ist. Kurzer Hand wurde das Trampolin wieder auf das Grundstück zurückgehoben und gegen ein weiteres wegfliegen gesichert. Am Nachmittag mussten die Einsatzkräfte noch zu einer Straßenverunreinigung in die „Bergstraße“ ausrücken. Gegen 15.00 Uhr wurde der Meldekopf in Scheeßel eingestellt da sich weitestgehend die Sturmlage beruhigte. Die Ruhepause sollte aber nicht lange andauern, da sich für Freitagnacht das Orkantief „Zeynep“ angekündigt hat.
So kam es dann auch, am Freitagabend wurde die Meldekopfgruppe gegen 17.30 Uhr zum sofortigen besetzen des „Meldekopf Scheeßel“ alarmiert, weil bereits diverse Unwettereinsätze im Landkreis Rotenburg in der Rettungsleitstelle eingegangen sind. 60 Minuten früher als geplant. Auch die Einsatzkräfte wurden nach und nach zum Feuerwehrhaus beordert. Da „Zeynep“ stärker und heftiger als sein Vorgänger sein sollte, wurden vom Gemeindebrandmeister Dieter Apel mehr Kräfte in den Einsatz einbezogen wie es sonst üblich ist.
So kam es dann auch, viele große Bäume konnten der Windkraft nicht stand Halten und kippten wie Streichhölzer um, sodass im weiteren Verlauf des Abends diverse Straßen, im Gemeindegebiert, für den Verkehr komplett gesperrt werden mussten. Glück im Unglück hatte ein Autofahrer der in dieser Nacht auf dem Heimweg vom Karten spielen mit seinem Auto von einem großen herabfallenden Ast getroffen wurde. Zum Glück wurden hierbei weder der Fahrer im Fahrzeug eingeklemmt, noch die anrückenden Einsatzkräfte verletzt. Auch ein Metallpavillon, der fest verankert war, konnte dem Wind nicht standhalten und flog gegen ein Gewächshaus. Erschwerend für die Einsatzkräfte war die Anfahrt zu den Einsatzstellen, durch diverses Totholz, waren die Straßen sehr schwer passierbar und die Gefahr dass etwas von oben auf die Einsatzfahrzeuge und Einsatzkräfte fällt, war sehr hoch. Am frühen Samstagmorgen entspannte sich die Lage, sodass der Gemeindebrandmeister gegen 6.30 Uhr die Einsatzbereitschaft im Feuerwehrhaus eingestellt hat und in die Regelalarmierung überging.
Während der vier Tage und Nächte wurden die Einsatzkräfte von einem Versorgungsteam im Feuerwehrhaus mit warmen und kalten Mahlzeiten sowie Kaffee und Softgetränken rund um die Uhr versorgt, hier ein großes DANKESCHÖN an die Gemeinde Scheeßel für die Unterstützung.

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