Die Geschichte der Wittkopsbosteler Freiwilligen Feuerwehr begann mit einem Brand.
Es war am 29. September 1934: Bei Fritz Meinken in Wittkopsbostel Nr. 6 brannte die Scheune. Alle verfügbaren Männer rückten aus, um zu löschen. Denn wie überall in den kleinen Orten, in denen das Geld für die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr noch nicht reichte oder die Notwendigkeit zur Einrichtung einer gut ausgerüsteten Freiwilligen Feuerwehr noch nicht gesehen wurde, gab es Pflichtfeuerwehren.
Die Wittkopsbosteler Pflichtfeuerwehr war mit einer Handdruckspritze ausgerüstet, an der sechs Männer pumpen mussten. Bei dem Scheunenbrand bei Meinken erwies sie sich jedoch schnell als nicht ausreichend. Es wurde gepumpt und gepumpt. Viele Männer saßen zusätzlich auf dem Dach und schütteten eimerweise Wasser auf das Stroh. Andere schlugen mit Reiserbesen mit nassen Säcken, sogenannten Feuerpatschen, auf die Flammen ein. Doch es nützte nicht viel. Nur Dank der schnellen und effektiven Hilfe der damals schon existierenden Freiwilligen Feuerwehren aus Westervesede und Scheeßel, die mit Motorspritzen ausgerüstet waren, konnte verhindert werden, dass die Flammen auf umstehende strohgedeckte Wohnhäuser übergriffen.
So konnte eine Katastrophe verhindert werden. Und die Bewohner von Wittkopsbostel hatten ein sehr handfestes Argument gegenüber der Politik, warum auch sie eine eigene Freiwillige Feuerwehr im Ort benötigten. Man war sich einig: Auch Wittkopsbostel brauchte eine Wehr, die ihre Bewohner im Brandfall aus eigener Kraft und mit eigener Ausrüstung effektiv schützen konnte.
Bereits knappe sechs Wochen nach dem Brand bei Meinken wurde dann die Freiwillige Feuerwehr Wittkopsbostel gegründet. Der Gemeindevorsteher Hinrich Schröder hatte zur Versammlung eingeladen. Das war am 8. November 1934. An diesem Abend erklärten 37 Personen ihren Beitritt in die Feuerwehr durch Unterschrift unter ein Dokument. Zum ersten Führer wurde Heinrich Dodenhoff gewählt.
Zwei Monate später, am 31. Januar 1935, wurde eine Zwei-Zylinder-Zweitakt Motorspritze der Firma G. A. Fischer geliefert. Die motivierten Feuerwehrleute waren in dieser Zeit nicht untätig gewesen. Sie hatten bereits ein Gerätehaus für ihr gutes Stück gebaut. Es steht noch heute neben dem Kühlhaus im Alten Dorf gegenüber vom Bauernhof Frick.
Für die alte Handdruckspritze gab es indes auch noch Verwendung. Sie kam nach Oldenhöfen. Dort stand sie für den Notfall zur ersten Brandbekämpfung bereit. Weil sie inzwischen spurlos verschwunden ist, gibt es die Vermutung, dass sie im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen worden sein könnte.
Die Motorspritze tat 20 Jahre lang gute Dienste. Sie überstand die Wirren des Zweiten Weltkriegs und wurde zunächst mit Pferden gezogen, später mit einem Traktor. Sie löschte in der Nachkriegszeit die Brände und erlebte auch die Anfänge des Wirtschaftwunders noch mit. Doch dann ging sie 1955 kaputt und ließ sich nicht mehr reparieren. Sie wurde ersetzt durch eine Metz TS 8/8 mit einem Anhänger für den Traktor. 1988 gab es dann noch einmal eine neue Pumpe – eine Ziegler-Pumpe.
Technische Verbesserungen gab es nicht nur bei den Löschfahrzeugen. Auch die Kommunikation ist in den 75 Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr Wittkopsbostel effektiver geworden. Zunächst war es lange Zeit ein Feuerhorn, mit dem jemand durch das Dorf radelte, um alle Feuerwehrmänner zu informieren, dass es brennt. Nach dem Krieg war es zunächst Johann Willenbrock, der im Ernstfall mit dem Fahrrad laut blasend durch das Dorf gerast ist. Zuletzt hatte Helmut Schlobohm aus dem Alten Dorf dieses Amt inne. Doch möglicherweise hatte Oldenhöfen eine Zeit lang seinen eigenen Feuerhorn-Ausrufer. Denn heute lagern zwei alte Feuerhörner der Freiwilligen Feuerwehr Wittkopsbostel in guten Händen bei treuen Mitgliedern: Heinrich Meyer und Walter Heitmann.
Unsere Ortsbrandmeister:
- 1934 - 1937: Heinrich Dodenhoff
- 1937 - 1941: Adolf Lüdemann
- 1941 - 1944: Johann Frick
- 1944 - 1948: Johann Brammerloh sen.
- 1948 - 1974: Johann Brammerloh jun.
- 1974 - 1998: Heinrich Meyer
- 1998 - 2019: Karlheinz Meibohm
- 2020 - bis heute: Paola Willenbrock